2. Lebensjahr

Schwerpunkte der Entwicklung

  • beginnende Selbständigkeit beim Essen (aufpieksbares Essen)
  • kritzelt spontan und gerne, hält den Stift noch in der Faust
  • das Spiel beschränkt sich nicht mehr auf reines ausprobieren
  • das Kind erfindet neue Mittel durch geistige Kombination, es verinnerlicht das Ausprobieren
  • einstecken symmetrischer Formen und Größen (Formbox)
  • zuordnen von Gegenständen, kann Dinge zusammenfügen
  • erkennt Bilder, zeigt die gewünschten Bilder bei Aufforderung, kann sie teilweise benennen
  • will alles erkunden, läuft beim Spazieren in Seitenwege
  • benutzt Hilfsmittel, um ans Ziel zu gelangen (schiebt Stuhl vor den Schrank...)
  • beginnt Farben zu unterscheiden
  • beschäftigt sich längere Zeit mit einem Spielzeug
  • erprobt seine motorischen Fähigkeiten (rennt viel, klettert, stößt sich mehr, fällt viel – da es sich selbst noch überschätzt)
  • Bevorzugung einer Hand wird immer deutlicher
  • haltende und führende Hand wird erkennbar
  • kann zerbrechliche Dinge vorsichtig tragen
  • Zusammenspiel beider Hände wird geschickter
  • Handgeschicklichkeit: kann aufschrauben, Manipulation, umfüllen, auskippen, sortieren und bauen
  • galoppiert, hüpft mit beiden Beinen zugleich
  • versteht, daß die Dinge jemandem gehören
  • wendet sich bei bestimmten Bedürfnissen an den Erwachsenen
  • Fremden gegenüber ist es zunächst scheu, wird aber zutraulich
  • zeigt sein Spielzeug
  • wachsender Eigensinn
  • spielt fangen mit Erwachsenen oder älteren Kindern
  • verfügt über eine, wenn auch begrenzte sprachliche Kommunikationsfähigkeit
  • Ein- und Zweiwortsätze
  • Wortstellung des Satzes eigenwillig: das Wichtigste kommt zuerst
  • versucht sich alleine auszuziehen, wenn die Kleider nicht zu eng sind
  • braucht bei Kleidern und Verschlüssen Hilfe
  • wäscht und trocknet sich die Hände
  • experimentieren und Erfahrungen sammeln am eigenen Körper und Umwelt, Hindernisse und Höhen überwinden
  • Rollenspiel und Zuordnungsspiele (zuordnen von Formen, Farben, Bildern, Gegenstände gleichen Aussehens ohne probieren)
  • beginnt Vorder- und Rückseite der Dinge zu unterscheiden
  • kennt einfache Raumbegriffe, Präpositionen: auf, unter, in, hinter, vor
  • verwendet Dinge als... tut so als ob...
  • beim Bauen entstehen noch Zufallsproduktionen
  • Interesse an Schere, Löffel, Gabel, Hammer
  • Körperbewegungen sind flüssiger, ausgewogener (kann beim Gehen um die Ecke biegen, springt von Stufe oder niedrigen Stuhl herunter)
  • Dreirad fahren wird möglich
  • Treppe steigen an der Hand
  • entdeckt den eigenen Willen, Trotzverhalten (will seinen eigenen Willen durchsetzen, setzt dem Wunsch des Erwachsenen seinen Widerstand entgegen)
  • Beziehungen zu Gleichaltrigen beginnt, setzt sich mit ihnen auseinander
  • ausgeprägtes Rollenspiel – nachahmen der Erwachsenen
  • will helfen, will vieles alleine machen, läßt sich ungern helfen
  • hilft beim Tischdecken
  • isst alleine, trödelt gerne
  • am Familientisch beansprucht es viel Aufmerksamkeit
  • im Verhalten unausgeglichen: mal klammert es sich an die Mutter, mal will es fort von ihr
  • lebt bei Mißerfolgen Emotionen voll aus
  • Fingergeschicklichkeit nimmt zu (einfädeln von großen Perlen, zuschrauben, Löffel, Schere wird sicherer)
  • kann mit dem Stift eine vertikale Linie ziehen
  • Satzstellung wird korrekter, befolgt zweiteiligen Auftrag
  • ist enttäuscht, wenn es nicht verstanden wird
  • gebraucht „ich“
  • Hauptsätze, Fragesätze, Ausrufesätze
  • geeignetes Spielzeug ist im Grunde jeder Gegenstand, der zum tätig werden anregt
  • Spielzeug darf nicht zu klein oder in sehr kleine Einzelteile zerlegbar sein, die das Kind in die Luftröhre einatmen der verschlucken kann
  • Spielzeug soll klare und einfache Formen haben, das erleichtert das Hantieren und die Orientierung
  • Spielzeug sollte abwaschbar oder leicht zu reinigen sein, die Farben müssen lutschfest und ungiftig sein
  • Spielzeug darf keine scharfen Kanten und Spitzen haben
  • Fernsehen – für das Kind: zu viele unzusammenhängende bunte Bilder
  • solide Verarbeitung verhindert, daß ein Spielzeug schon bei der ersten „Untersuchung“ kaputtgeht, höherer Preis oftmals bessere Qualität
  • elektronisches Spielzeug hat jetzt noch wenig Sinn, ihr Kind kann nicht verstehen, was sich verborgen abspielt, was innen los ist
  • zwischen Jungen- und Mädchenspielzeug sollten Sie nicht unterscheiden, Kinder spielen das, was sie erleben. Und in den ersten Lebensjahren erleben sie hauptsächlich die häusliche Umgebung
  • alle Dinge, an denen das Kind Erfahrungen machen kann, sind sinnvolle Spielzeuge
  • Sand, Erde, Schlamm, Ton und Wasser sind besonders beliebt
  • selbständiges essen
  • beim Einräumen und Sortieren von Spielsachen helfen
  • helfen im Haushalt (abspülen von einzelnen Gegenständen, Tisch decken, Tisch wischen, beim Backen helfen, Dinge holen und wegbringen lassen)
  • Alltagsaktivitäten verbal begleiten und erklären
  • Treffen mit Gleichaltrigen z. B. Mutter-Kind-Gruppen
  • Zeit nehmen für verschiedene Umwelterfahrungen: Spielplätze, Waldbesuche, Aktivitäten draußen, Tierparks, Tobespiele: losrennen, auffangen, drehen, fliegen
  • Schaukel, Hüpfe-/ Schaukelpferd, Hängematte, in Decke schaukeln, Ballspiele
  • Bilderbücher und Bücher zum Vorlesen
  • Alltagsgegenstände z. B. Kochlöffel, Wäscheklammern, Meßbecher, Töpfe, Kindergeschirr, Puppenküche
  • Matratzen zum Hüpfen auslegen, aufgeblasene Luftmatratze/Gästebett
  • Pfützenhüpfen, Hochfliegen beim Spazierengehen, (Kind am Unterarm greifen!)
  • „so-tun-als-ob-Spiele“: einer Spieltasse trinken, Puppe füttern
  • Malutensilien: Wachsmalstifte, Kreide und Wandtafel
  • Badewanne: dicke Schwämme zum Ausdrücken, leere Flaschen zum Einfüllen
  • das Kind "schwere" Dinge tragen, ziehen, schieben lassen
  • Mäuerchen und Vorsprünge zum Klettern und Herunterspringen nutzen lassen
  • große Murmelbahn, Holzauto (bis 25 cm) und ein Plastikauto mit großer Ladefläche und breiten Reifen, einen Anhänger zum Be- und Entladen, Bauklötze, Becherpyramide, Holzeisenbahn, eine Mundharmonika, Spielzeugtrompete, Kriechtunnel (einfarbig), Spielzeug zum Ziehen, Bauen und Stecken